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Terrassenholz mit FSC Siegel?

Forstwirtschaft: Mit nachhaltig gutem Gewissen.

Auf immer mehr Holzprodukten ist es zu finden, das FSC-Siegel. Derartige Logos geben dem Kunden ein gutes Gefühl und versichern ihm, dass er nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch nachhaltig einkauft. Was aber steckt genau hinter dem FSC Siegel? Wofür steht die Auszeichnung? Das möchten wir Ihnen in diesem Artikel gerne etwas näher erklären.

Inhaltsverzeichnis:

  1. FSC Zertifizierung: Dafür steht das besondere Siegel
  2. Das FSC und seine 10 Grundsätze
  3. Die unterschiedlichen FSC Zertifizierungen
  4. Sind Produkte ohne FSC Siegel weniger nachhaltig oder gar illegal?
  5. FSC Siegel: Einkaufen mit gutem Gewissen

1. FSC Zertifizierung: Dafür steht das besondere Siegel

FSC – Hinter dieser Abkürzung versteckt sich die internationale Non-Profit-Organisation „Forest Stewardship Council“. Ins Leben gerufen wurde diese 1993, während es Umweltgipfels im brasilianischen Rio de Janeiro. Der FSC hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige, ökologisch sinnvolle und wirtschaftlich faire Forstwirtschaft zu fördern. Illegale Rodungen sollen nach Möglichkeit verhindert, sozial verträgliche Arbeitsbedingungen etabliert werden. Und über allem thront der unbedingte Schutz der Umwelt. Mit dem FSC Siegel wurde eine Möglichkeit geschaffen, all jene Holzprodukte zu kennzeichnen, die unter diesen besonderen Bedingungen hergestellt wurden. Weltweit sind aktuell rund 200 Millionen Hektar an Waldfläche entsprechend zertifiziert, davon finden sich 1,35 Millionen Hektar allein in Deutschland.

2. Das FSC und seine 10 Grundsätze

Das Forest Stewardship Council orientiert sich in seiner Arbeit an zehn Grundsätzen. Möchte ein Betrieb für seine Erzeugnisse das FSC Siegel beantragen, muss er alle Vorgaben vollinhaltlich umsetzen. Folgende Punkte sind unverhandelbar:

  1. Nationale und internationale Gesetze müssen eingehalten werden.
  2. Arbeitsbedingungen dürfen sich nicht verschlechtern bzw. müssen diese verbessert werden. Zudem sind Arbeitnehmerrechte zu respektieren.
  3. Indigene Völker besitzen umfassende Rechte. Ihre Besitzanrechte müssen respektiert werden, die kommerzielle Nutzung entsprechender Wälder bzw. umliegender Gebiete muss entsprechend angepasst werden.
  4. Der Kontakt zur lokalen Bevölkerung soll so eng wie möglich sein, bestehende Beziehungen verbessert werden.
  5. Die ökologischen und sozialen Funktionen des Waldes dürfen in keiner Weise eingeschränkt werden. Im Gegenteil: Ziel ist die Verbesserung dieser Verhältnisse.
  6. Die Artenvielfalt und das Ökosystem müssen unbedingt erhalten werden. Nach Möglichkeit soll sich der Status quo sogar deutlich verbessern.
  7. Die Erstellung eines Bewirtschaftungsplanes ist verpflichtend. An diesem lässt sich die geplante forstwirtschaftliche Nutzung der entsprechenden Fläche ablesen.
  8. Alle Vorgänge müssen aus Gründen der Nachvollziehbarkeit transparent dokumentiert werden. Nur so ist wirkliche Nachhaltigkeit möglich.
  9. Besonders schützenswerte Wälder sind für eine forstwirtschaftliche Nutzung absolut tabu.
  10. Die Planung neuer Plantagen darf nur anhand der Richtlinien des FSC erfolgen und muss mit der Organisation abgestimmt werden.

Im Auftrag des FSC kontrollieren unabhängige Prüfer, ob die Vorgaben eingehalten werden. Unternehmen, die das FSC Siegel für ihre Produkte beantragen möchte, dürfen keinen Kahlschlag durchführen, keine Pestizide einsetzen und müssen zudem auf den Einsatz von Gentechnik verzichten. Sie sind dazu verpflichtet, die ökologische Vielfalt zu fördern und eine nachhaltige Forststrategie auszuarbeiten, welche den bearbeiteten Wald in keiner Weise ausbeutet. Werden die Vorgaben aller zehn Punkte umgesetzt, hat sich das Unternehmen für das FSC Siegel qualifiziert. Tragen darf sie es aber nicht uneingeschränkt lange. Eine Periode dauert fünf Jahre, danach folgt die neuerliche Komplettüberprüfung der Firma und ihrer Tätigkeiten.

3. Die unterschiedlichen FSC Zertifizierungen

Wer genau darauf achtet, wird feststellen, dass er im Handel nicht nur ein FSC Siegel, sondern gleich drei verschiedenen entdecken kann. Was bedeuten die unterschiedlichen Abstufungen?

FSC 100 %

Ein so ausgezeichnetes Produkt stammt zur Gänze aus FSC-zertifizierten Wäldern. Besonders häufig zu finden ist dieses Logo auf Erzeugnissen aus massivem Holz, wie etwa Terrassendielen.

FSC Recycled

Bestehen Produkte vollständig aus recyceltem Material, dürfen sie dieses Siegel tragen. Wird zum Beispiel oft für Verpackungskartons vergeben.

FSC Mix

Für Erzeugnisse, in denen Holz aus zertifizierten und nicht-zertifizierten Wäldern gleichermaßen verarbeitet wurde. Um dieses Siegel tragen zu dürfen, muss der FSC-Anteil bei mindestens 70 % liegen.

Das FSC Siegel steht für Nachhaltigkeit und Fairness von der Holzentnahme bis hin zum finalen Produkt. Es umfasst somit auch alle am Produktionsprozess beteiligten Unternehmen. Erfüllt eine dieser Firmen die Vorgaben nicht, wird auch kein Siegel vergeben.

4. Sind Produkte ohne FSC Siegel weniger nachhaltig oder gar illegal?

Das Forest Stewardship Council ist keine staatliche Organisation, Unternehmen sind zur Einhaltung seiner Richtlinien also zu keinem Zeitpunkt verpflichtet. Alles basiert auf Freiwilligkeit. Und weil eben kein allgemeingültiger Anspruch besteht, ist ein fehlendes FSC Siegel kein Anzeichen für illegale oder umweltschädliche Praktiken. Viele Unternehmen beantragen eine FSC-Zertifizierung schlicht aus finanziellen Gründen nicht. Es würden nämlich Lizenzzahlungen fällig werden, dazu kämen noch zusätzliche Zertifizierungskosten. Speziell verhältnismäßig kleine Firmen können sich diese Ausgaben nicht leisten.

Dazu kommt der Umstand, dass etwa im Bereich von Tropenholz der Bedarf klar die Bestände an FSC zertifiziertem Holz übersteigt. Im globalen Westen sind sich aber viele Regierungen ihrer Verantwortung bewusst und verbieten deshalb die Einfuhr von nicht dokumentierten Tropenholz. Die EU-Holzverordnung von 2013 besagt zum Beispiel, dass die Staaten Sägewerke direkt kontrollieren können. Tropenholz wird nur dann eingeführt, wenn dessen Nachhaltigkeit und die dazugehörigen fairen Produktionsbedingungen in einer längeren Phase der Überwachung bestätigt wurden. Der Import von (illegal geschlagenem) Holz ohne Herkunftsnachweis ist seit März 2013 ohnehin komplett verboten.

5. FSC Siegel: Einkaufen mit gutem Gewissen

Kann der einzelne Verbraucher den Markt beeinflussen? Ja, das kann er. Dann nämlich, wenn viele, viele einzelne Verbraucher dieselbe Entscheidung treffen. Wer also nicht zertifizierte Holzprodukte meidet und stattdessen nur noch Dinge kauft, die ein FSC Siegel tragen, der unterstützt die Anliegen des Forest Stewardship Councils und nachhaltige Forstwirtschaft. Das hat wiederum Auswirkungen auf den tatsächlichen globalen Waldbestand. In Zeiten von illegalen Rekordrodungen ist jeder nachhaltige Ansatz wichtiger denn je. Verschwinden die Wälder, verschlechtern sich auch unsere Lebensbedingungen. Sie wirken regulierend auf das weltweite Klima ein und produzieren den Sauerstoff, den wir so dringend zum Überleben brauchen. Wir sind uns deshalb bewusst, wie wichtig eine nachhaltige Holzproduktion ist.

Sie legen großen Wert auf ökologisch verträgliche Produkte, eine gerechte Bezahlung von Angestellten und einen respektvollen Umgang mit Indigenen in den Urwaldgebieten dieser Erde? Dann achten Sie doch ab heute beim Einkauf aller möglichen Holzprodukte auf das FSC Siegel.